Hallo Dietbert
Monika, 15.09.2019
Ich habe in der Vergangenheit immer Deine Seite „Pferdegerechte Pflanzen“ zu Rate gezogen, bevor ich Neuanpflanzung im Pferdebereich gemacht habe. Vielen Dank für diese Liste!
Leider kann ich sie jetzt nicht mehr finden, stellst Du diese Liste noch zur Verfügung? Ich wäre Dir sehr dankbar!
Der Umbau/Neubau meines neuen Aktivstalles ist endlich fertig und wir möchten im Pferdebereich ausschliesslich empfohlene Pflanzen setzen. Das scheint mir eine der wichtigsten Präventionsmassnahmen.
Leider war ich in der Vergangenheit von Vergiftungen betroffen, 4 von 6 meiner Pferden sind durch Robinienvergiftung gestorben. Spaziergänger hatten die Zweige aus einem Garten in der Nähe meinen Pferden durch den Zaun gefüttert.
Verständlicherweise tue ich seither alles, um meinen Pferden möglichst grosse Sicherheit vor Giftpflanzen zu bieten. Manche Menschen denken, dass ich in dieser Hinsicht komplett übertreibe, aber das ist mir egal. Wer gesehen hat, wie Pferde mit einer Vergiftung leiden und trotz intensivmedizinischer Betreuung nicht zu retten sind, wird alles tun, um so etwas zu verhindern. Vielen Dank für Deinen Einsatz in diesem Bereich!
Ich wäre Dir daher für die Liste der Pflanzen, die ich im Pferdebereich pflanzen kann sehr dankbar!
Liebe Grüsse aus dem Schwarzwald
Monika
Hier ist sie, die aktuelle Liste Pferdegerechte Pflanzen
Diese Pflanzen sind nach heutiger Auffassung für Pferde nicht giftig und gelten als pferdegerecht:
Weide
Haselnuss
Felsenbirne
Quitte
Weißdorn
Forsythie
Schlehe (Schwarzdorn)
Mehlbeere
Holunder
Bauernjasmin
Flieder
Spiräen
Weigelie
Hortensie
Johannesbeere
Feuerdorn,
Flieder
Linde
Holzapfel
Erle
Ulme
Pappel
Birke
Fingerstrauch
Schlehdorn
Brombeere, Hunds- und Filzrose
Hartriegel,
Hagebutte
Im Idealfall werden diese Pflanzen als Hecke (Knick) angelegt und gepflegt. Sowohl in meinem aktuellen Giftpflanzenbuch (2018) als auch im Internet befinden sich Hinweise zur Anlage und zur Pflege eines Knicks (z.B. „auf den Stock setzen“). Info KnickpflegeMit Weidetrieben lässt sich auch prima eine Pergola, geflochtene Sicht-/Windschutzwand oder ein Tipi (Info Tipi) bauen. Abgetrennte Triebe wurzeln in Wasser sehr rasch und können als Setzlinge benutzt werden. Info Weiden-Hecke
Dietbert Arnold, 29.09.2019
Hallo. Schön,dass es diese Seite gibt. ABER : Was ist mit der Forsythie?
In vielen Berichten gilt die Pflanze als schwach- bis mittelgiftig.
Ich freue mich auf die Antwort.
Hallo Roger,
nach Info der Giftpflanzendatenbank der Uni Zürich, die Referenzadresse, ist die Forsythie nicht giftig für Pferde.
Also kannst Du die Pflanze im Bereich von Pferden verwenden.
Liebe Grüße
Dietbert
Hallo,
erst einmal vielen Dank für diese Seite! Auf meiner Weide im NSG wächst Sumpfschachtelhalm, der sich leider dank Überschwemmung gerade immer weiter ausbreitet. Gibt es irgendeine Möglichkeit, das loszuwerden oder zumindest einzudämmen? Die Fläche ist seit Monaten nicht befahrbar, bisher hab ich es mit Sensen versucht, und die Pferde halt NICHT auf das Stück gelassen.
Vielen Dank & liebe Grüße
Claudia
Hallo Claudia,
Der Sumpfschachtelhalm wächst so gut, weil der Boden so feucht ist. Folglich ist nicht der Sumpfschachtelhalm erfolgreich zu bekämpfen, wenn nicht der Boden trockener wurd. Das ist gar nicht so einfach, hochkomplex und mit Sicherheit sehr teuer. Und dann ist dann sind da noch eventuelle Vorgaben und Genehmigungen der Wasserwirtschafts- und der Umweltbehörde bzw. Wie sie bei Euch heißen.
Wenn die Fläche schon so lange nicht befahrbar ist, denn ist sie auch nicht trittfest und es können keine Tiere rauf. Selbst wenn da keine Sumpfschachtelhalmpflanzen wären.
So wie Du mir schreibst, ist die Fläche als Weide wohl nicht nutzbar und Du solltest Dich eventuell damit abfinden. Einerseits bist Du sicher auf die Fläche angewiesen, andererseits können wir es uns nicht erlauben, alle Flächen umzubrechen, komplett zu drainieren und damit wertvolle Feuchtgebiete mit ihrer Vegetation zu zerstören. Diversität ist ein ganz zentrales Anliegen des Naturschutzes und in diesem Jahr auch als Ziel der UNO weltweit dargestellt worden.
Du siehst auch bei mir schlagen zwei Herzen in meiner Brust: vorbildliche Grünlandflächen für Pferde und naturbelassene Ökosysteme zum Erhalt der Diversität der Flora und Fauna. Ich würde die Fläche der Natur zurückgeben.
Entscheiden musst Du Dich, aber eines ist Dir und muss allen Mitleser*innen klar sein: Sumpfschachtelhalmflächen dürfen niemals von Pferden beweidet oder zur Pferdeheuproduktion genutzt werden.
Ein letzter TIPP von mir: Vielleicht interessiert Dich auch meine Seite http://www.pferdegruenland.de
Liebe Grüße aus Bremen
Dietbert Arnold
Hallo, zufällig bin ich auf diese Seite gestoßen und brauche Hilfe. Auf meinen neu erworbenen Wiesenflächen steht viel Schilf und noch schlimmer: viel Graukresse. Was kann ich gegen die Graukresse tun? Hab schon die Vorstellung, die Flächen Meter um Meter abzulaufen und das Kraut rauszuziehen… leider hat mein Mann sie schon gemulcht… LG
Hallo Christiane,
Im Augenblick bin ich gerade etwas verwirrt. Der Grund ist folgender: Graukresse ist eine Pflanze, die an trockenen und nährstoffarmen sowie kalkhaltigen Böden anzutreffen ist. Deshalb findest Du Graukresse und Königskerze oft zusammen als Rudimentärpflanzen z.B. auf Abrissflächen. Beim Schilf ist es genau andersherum: nasse, saure und schlammige, daher auch nährstoffreiche Standorte. Schilfstandorte sind häufig auch überflutet. Derzeit kann ich mir nicht vorstellen, dass beide Pflanzen zusammen auf einer Fläche wachsen.
Alleine die Tatsache, dass auf der Fläche Schilf wächst, heißt ja, dass es sich um sehr feuchte, teils mit See- oder Flussnähe handelt. Wahrscheinlich ist die Fläche nicht trittfest und somit meist nicht befahrbar bzw. Nicht für die Pferdehaltung geeignet. Ob Du die Erlaubnis bekommst, die Fläche massiv zu entwässern, scheint fraglich.
Jetzt weisst Du, warum ich derzeit ratlos bin.
Liebe Grüße
Dietbert Arnold
Hallo und lieben Dank für die Antwort,
als ich festgestellt habe, dass sowohl Schilf als auch Graukresse auf den Wiesenflächen stehen, war ich auch verwundert, aber es ist tatsächlich so. An der Längsseite befindet sich ein Kanal, der auf der einen Seite eine Rinderkoppel und auf unserer Seite Bahnschienen und unsere Wiesen teilt. Die Grünflächen sind befahrbar, wurden in der Vergangenheit 1 x im Jahr gemulcht. Sie sind zum Kanal hin leicht abschüssig mit einer kleinen Senke, zur Straße hin etwas ansteigend. Auf den Nachbarflächen stehen bereits seit Jahren Pferde, diese fressen den jungen Schilf sehr gern, ob Graukresse oder andere Giftpflanzen vorhanden sind, kann ich nicht sagen. Vom Weg aus kann ich nichts sehen. Unser Plan ist nun bis zum Herbst hin zu regelmäßig zu mulchen und dann neue Saat aufzubringen. Was halten Sie davon? Oder doch besser Stück um Stück ablaufen und die Kresse herausziehen, soweit es möglich ist?
Es wäre schön, nächstes Jahr die Pferde dort weiden zu lassen. LG Christiane
Hallo Christiane,
Alle Methoden haben Vor- und Nachteile. Den größten Erfolg schein mir zu haben, wenn Du die Graukresse herausnimmst und sofort an die Stelle etwas Grassaat gibst. Mach viel Arbeit, aber die Kresse ist weg und die Lücke wird sofort wieder durch das schnellwachsende Gras geschlossen. Weniger Mühe macht das Mulchen. Aber diese Methode hat auch Nachteile. Einmal verteilst Du, wenn die Pflanze in Saatreife ist, die Samen besonders gut. Des Weiteren wird natürlich auch das Gras gemulcht und hat nicht mehr die dominierende, verdrängende Funktion über das langsam wachsende Kraut. Besser wäre das Mähen der Fläche immer dann, wenn Pflanzen bevor die Graukresse in Saatreife geht und die Herausnahme des Grasschnittes von der Fläche. Für Kühe ist dies Mischung Gras/ Graukresse kein Problem. Für Pferde schon. Andere Methoden der Graukressebekämpfung sind wegen der Nähe zum Flusslauf nicht sinnvoll und eventuell sogar verboten. Deine Beobachtung, dass Pferde Schilf gerne fressen ist richtig. Und ganz nebenbei nehmen die Tiere große Mengen Mineralien auf und haben starke Knochen. Ein Mineralfutter kannst Du Dir dann sparen.
Mehr kann ich von hier aus nicht raten, Ferndiagnosen sind nicht mein Ding.
Ich glaube, Ihr wuppt das, Ihr braucht, wie immer mit der Natur, ein wenig Geduld.
Liebe Grüße
Dietbert Arnold
Hallo, diese Seite ist sehr informativ – vielen Dank dafür! Ich lebe mit meinen Pferden in Neuseeland und unsere Botanik hier ist recht ähnlich zur Europäischen. Wir wollen jetzt ein paar Windschutzinseln in die Paddocks pflanzen. Eine bekannte hier behauptet ganz fest, daß Holunder total giftig ist, was mich sehr verwundert hat. Unsere Schafe knabbern da sehr gerne dran rum und sind immernoch wohlauf. Aber ich will natürlich mit den Pferdchen vorsichtig sein. Gibt es evtl eine bestimmte Art von Holunder die giftig sein könnte? Wir haben die „normalen“ Holunderbäume hier, die weiß-rosa blühen und schwarze Beeren tragen.
Danke schonmal und liebe Grüße vom anderen Ende der Welt!
Jetzt eine Antwort an das andere Ende der Welt:
Nach meinen Informationen ist folgender Holunder (Sambucus) + giftig. Ein Problem kann bei massenhafter Aufnahme der Pflanze entstehen. Nach der Aufnahme entsteht im Pferd Blausäure und kann zu Atemnot führen. Todesfälle sind denkbar. Kritische Mengen beim Pferd habe ich nicht finden können.
Folgende Holunderarten sind +giftig:
Sambucus ebulus L. (Krautiger Holunder)
Sambucus nigra L. (Schwarzer Holunder)
Sambucus racemosa L. (Bergholunder)
Ob andere Arten mehr oder weniger giftig sind, kann ich hier am anderen Ende der Welt nicht sagen.
Kurz und gut, die drei Arten stellen ein gewisses Risiko dar. Sowohl für Schafe als auch für Pferde.
Mehr kann ich Dir leider nicht sagen.